Corona bringt einen Engpass im Fahrradmarkt
Aufgrund der Corona-Pandemie erlebt die Radbranche eine gewaltige Nachfrage. Fahrräder wurden zur Mitte des Jahres zu einem knappen Gut. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) meldete mehr als fünf Millionen verkaufte Fahrräder und E-Bikes, ca. 1,3 Millionen mehr im Vergleich zum Vorjahr – trotz der Tatsache, dass der Verkauf hauptsächlich online stattfand. Die Folge: Es kommt oftmals zu Lieferengpässen, längeren Wartezeiten und ebenfalls höheren Preisen. Das ZIV meldete dazu, dass die Produktion von Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland im Jahr 2020 leicht zurück ging. In Ländern wie Italien und China wird jedoch weiterhin produziert und versucht die Nachfrage fortlaufend zu stillen.
Wieso nutzten Deutsche das Fahrrad während der Corona-Pandemie verstärkt?
Besonders der gesundheitliche Aspekt stellt sich für viele als ein entschiedener Faktor heraus - besonders zu Zeiten der Corona-Pandemie achten immer Menschen auf die Ernährung und körperliche Fitness. Sie versuchen sich mehr zu bewegen, den Kreislauf in Bewegung zu halten und somit das Immunsystem zu stärken. Auch galt das Fahrradfahren als eine Art Freiheit aus dem sonst sehr eingeschränkten Alltag und begrenzten Unternehmungsmöglichkeiten. Der Radfahrer hat die Freiheit selbst zu entscheiden, wohin, wann und in welcher Geschwindigkeit es fährt.
Ebenfalls relevant ist die Erkenntnis, dass das Risiko, sich während der Fahrt mit dem Corona-Virus anzustecken, deutlich geringer ist als mit dem PKW oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies half womöglich auch die Infektionskurve in der Bevölkerung möglichst flach zu halten. Doch nicht nur das: durch den geringeren CO² Ausstoß wird auch die Umwelt entlastet. 2020 verzeichnete sich als das Jahr, in dem es einen CO² Rekordrückgang von 7% im Vergleich zu 2019 gegeben hat.
Was ist beim Fahrradfahren zu Corona-Zeiten zu beachten?
Damit das Ansteckungsrisiko weiterhin so gering wie möglich bleibt, sollten Sie beim Fahrradfahren in der Corona-Pandemie auf folgende Punkte achten:
- Fahren Sie möglichst alleine oder nur mit Leuten aus demselben Haushalt. Vermeiden Sie das Fahrradfahren in Gruppen.
- Halten Sie den größtmöglichen Abstand zu anderen Fußgängern, Fahrradfahrern und Autos.
- Vermeiden Sie das direkte Anfassen von öffentlichen Gegenständen und Oberflächen wie z.B. dem Ampelknopf.
- Umfahren Sie möglichst überfüllte Straßen, Wege und Plätze. Tragen Sie nach Vorschrift und bei Bedarf auch beim Fahrradfahren weiterhin den Mund-Nasenschutz.
- Sollten Sie ein Leihfahrrad nutzen, dann reinigen und desinfizieren Sie dieses jeweils vor und nach der Benutzung. Waschen Sie Ihre Hände gründlich und regelmäßig.
- Achten Sie weiterhin auf die Straßenverkehrsordnung und informieren Sie sich regelmäßig über neue Regelungen, wie zuletzt im April 2020. Bei Verstößen drohen Ihnen zum Teil hohe Bußgelder.
Ausblick
Die Corona-Pandemie hat Menschen mehr dazu angeregt, kleinste Erledigungen mit dem Fahrrad zu machen. Das Fahrverhalten veränderte sich in den letzten zwei Jahren drastisch. Es ist zu erwarten, dass dieses Verhalten auch in den kommenden Jahren bestehen bleibt. Umso wichtiger ist es, sich sowohl an die Corona-Maßnahmen zu halten, als auch trotz allem auf die Regeln der Straßenverkehrsordnung zu achten. Wir wünschen Ihnen eine gute und sichere Fahrt!